1. Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg begleiten
Der Zufall der Geburt darf nicht den weiteren Lebensweg prägen. Die Kinder Mannheims sollen selber darüber entscheiden können, was sie aus ihrem Leben machen wollen, welche Wege sie gehen, welche Potentiale sie entfalten. Wir brauchen mehr Zukunftschancen, insbesondere für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Daher werde ich als Oberbürgermeister gemeinsam mit dem Jugendamt, wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, der Hochschule und der Universität, den Kinder- und Jugendverbänden und weiteren Organisationen einen Aktionsplan „Chancenstadt Mannheim“ entwickeln. Als Stadtgesellschaft sollten wir allen Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten auf ein selbstbestimmtes Leben in unserer Mitte eröffnen.
2. Die Chancen und Potenziale von Mannheims Vielfalt nutzen
Mannheim ist eine vielfältige und bunte Stadt. Knapp die Hälfte unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger hat einen Migrationshintergrund. Ihre Vielfalt bringt viel Potenzial und viele Chancen für die Zukunft unserer Stadt. Wirtschaftlich gesehen brauchen wir bei Arbeitskräftemangel im Zuge des demografischen Wandels die Tatkraft jeder und jedes Einzelnen. Gemeinsam sollten wir daran arbeiten, dass alle Menschen ihren Platz in unserer Gesellschaft finden und ihre Fähigkeiten einbringen können. Dafür müssen wir als Stadt allen neu nach Mannheim eingewanderte Menschen ihrer individuellen Situation entsprechend effizient und effektiv zur Seite stehen.
3. Subsidiarität stärken
Die großen sozialen Herausforderungen schaffen wir als Stadtverwaltung nicht allein. Wir brauchen die Hilfsorganisationen, sozialen Verbände und karitativen Organisationen. Sie sind wichtiges Fundament einer solidarischen Gesellschaft. Deshalb wird es für mich als Oberbürgermeister wichtig sein, regelmäßig mit ihnen im Gespräch zu sein und über die Situation in unserer Stadt zu sprechen. Dabei soll es aber nicht bleiben. Ich möchte, dass wir gemeinsam die Probleme lösen und nicht nur beschreiben. Nur so wächst Vertrauen und gegenseitige Unterstützung, die wir dringend benötigen.
4. Wohlfahrtsverbände und freie Träger als wichtige Partner
Wohlfahrtsverbände und freie Träger sind in unserer Gesellschaft unverzichtbar. Sie sorgen für sozialen Zusammenhalt und sind wichtige Arbeitgeber in unserer Stadt. Als Oberbürgermeister werde ich mich regelmäßig mit den Verbänden und Unternehmen über Herausforderungen austauschen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Alle, die dazu etwas beitragen können, müssen an einen Tisch.
5. Gleichstellung im öffentlichen Raum erlebbar machen
Eine Stadt, die allen offensteht, unterstützt aktiv eine geschlechter- und generationengerechte, barrierefreie Ausgestaltung des öffentlichen Raums. Angsträume darf es in unserer Stadt nicht geben. Alle, die in Mannheim leben, müssen sich zu jeder Zeit sicher fühlen können. Wichtige Voraussetzung hierfür ist Teilhabe am Gestaltungsprozess des öffentlichen Raums. Insbesondere im Bereich der geschlechtergerechten Ausgestaltung, etwa durch entsprechende Beleuchtung, mehr öffentliche Toiletten hat Mannheim noch viel auszuschöpfendes Potenzial. Hier möchte ich mich für Partizipationsformate einsetzen, die zielgruppenorientiert arbeiten und die betroffenen Personenkreise einbinden. Mannheim muss grundsätzlich auch die geschlechtersensible Ausgestaltung in den Haushalts- und Stadtplanungsprozess integrieren, wozu beispielsweise ein kommunales Konzept des Gender Budgeting zählt. Leitlinie hierfür ist die Charta zur Gleichstellung auf kommunaler Ebene.
6. Lebenslange Lebensqualität in allen Stadtteilen
In unseren Stadtteilen spiegelt sich die Gesellschaft mit all ihren Facetten wider, das soll langfristig so bleiben. Daher müssen wir die notwendigen Rahmenbedingungen für individuelle Lebenssituationen – vom Kindes- bis ins Seniorenalter – schaffen. Es braucht hierfür in den Stadtteilen die notwendigen Einrichtungen und Infrastrukturen. Gleichzeitig müssen wir neue Formen des Zusammenkommens fördern und entwickeln. So will ich Generationentreffs als gemeinsame Räume des Zusammenkommens etablieren, um den Austausch innerhalb der Stadtgesellschaft und das Verständnis füreinander zu stärken.