„Kinder sind ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft und bedeuten unsere Zukunft“, sagt Thorsten Riehle, Fraktionsvorsitzender der SPD im Mannheimer Gemeinderat und SPD-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl am 18. Juni. Fehlende Plätze in der Betreuung von Kleinkindern und Kindern seien eine Frage der Gerechtigkeit. „Wir müssen verhindern, dass in Mannheim Eltern nicht oder nur in Teilzeit arbeiten können, weil Kita-Plätze fehlen“, so Riehle. Unabhängig vom Rechtsanspruch, den Eltern auf einen Kita-Platz haben, bedeute das wirtschaftlich ein Verzicht auf Arbeitskräfte. „Das können wir uns auf Dauer weder politisch noch wirtschaftlich, noch unter sozialen Aspekten leisten“, betont Riehle weiter.
Kirchen fordern bessere Finanzierung von Seiten der Stadt
Der Dekan der evangelischen Kirche in Mannheim, Ralph Hartmann, unterstützt die Forderungen von Thorsten Riehle. Beide Kirchen, sowohl die evangelische als auch die katholische, wollen sich weiter in der Betreuung von Kindern engagieren. Dies sei aber nur mit einer verbesserten Finanzierung möglich. Die Kirchen seien bewährte Partner im Kita-Bereich, so Hartmann, allerdings müsse man jetzt enger und besser zusammenarbeiten. Dies gelte vor allem für die Gewinnung von Fachkräften. Der Mangel an Erzieherinnen und Erzieher sei die derzeit größte Herausforderung für alle Kita-Träger.
Fachkräftemangel – ein Damoklesschwert für Kinderbetreuung?
„Wir müssen diesem Berufsbild generell eine höhere Wertschätzung entgegenbringen, die Arbeitsbedingungen verbessern und junge Menschen, Quereinsteiger:innen oder auch Geflüchtete motivieren, diesen Beruf zu ergreifen“, fordert Thorsten Riehle. Dazu gehöre, die individuellen Bedürfnisse der künftigen Erzieher:innen zu sehen und ernst zu nehmen. So sollten auch Praktika in diesem Bereich vergütet werden. „Wir brauchen hier eine trägerübergreifende Kampagne zur Gewinnung von Fachkräften“, so Riehle weiter, die vor allem auch junge Männer als Zielgruppe anspreche. Eine Willkommensprämie oder ein kostenfreies VRN-Ticket könnten weitere Anreize sein. Man brauche jetzt gute Ideen und Konzepte, bei denen unterschiedliche Träger und Partner mit ins Boot geholt werden. „Wir müssen uns gemeinsam breit aufstellen“, betont Riehle, „um genau die Familien nicht zu enttäuschen und im Regen stehen zu lassen, die hier in Mannheim eine Familie gründen“. Denn dass sich Familien in Mannheim niederlassen, sei ja eigentlich eine wunderbare Nachricht.
Mit 40 Tageseinrichtungen für Kinder ist die evangelische Kirche einer der größten Träger in Mannheim. Über 500 ausgebildete Fachkräfte betreuen rund 2600 Kinder in den Krippen und Kitas. „Hier müssen wir künftig enger an einem Strang ziehen“, sagt Thorsten Riehle. Zuschüsse zum Bau von neuen Kindertagesstätten müssten erhöht und gleichzeitig finanzielle Mittel zur Sanierung von bereits bestehenden Gebäuden bereits gestellt werden. Entsprechend habe die SPD im Mannheimer Gemeinderat neue Förderrichtlinien beantragt und sich der Forderung der Kirchen nach einer prozentualen Förderung angeschlossen. Ein besonderes Anliegen ist Thorsten Riehle der Neubau der Kita der Versöhnungskirche in seinem Heimatstadtteil Rheinau.
Unterstützung für freie Träger wie den Verein urwüchsig e.V.
Der Verein urwüchsig e.V. betreibt in Mannheim zwei Waldkindergärten, einen im Stadtteil Rheinau und einen in Edingen-Neckarhausen. Thorsten Riehle hat Lisa Sand und Stefanie Celic vom Verein urwüchsig e.V. von Beginn an unterstützt. „Wir müssen weitere Flächen für Wald- und Wiesenkindergärten ausbauen“, fordert Riehle. Diese Art der Kinderbetreuung biete einen Zugang zur naturnahen Entwicklung und passe in das Bild einer modernen und nachhaltigen Stadtgesellschaft. Als Oberbürgermeister werde er sich dafür einsetzen, beispielsweise im Herzogenriedpark, im Luisenpark und auf Spinelli Flächen für städtische Wiesenkindergärten zur Verfügung zu stellen.
Kindertagespflege – Zusammenarbeit mit dem Verein Tageseltern
In Mannheim betreuen rund 300 Tageseltern über 900 Kleinkinder und Kinder. „Die Tagespflege ist eine ganz wichtige Säule unserer Kinderbetreuung“, sagt Riehle. Deswegen sei auch hier eine engere Zusammenarbeit und eine bessere Ausstattung der Tageseltern wichtig. So sollten Tageseltern beispielsweise für Krankheits- oder Urlaubstage eine Vergütung von 100 Euro pro Tag von der Stadt erhalten. Es gelte, weitere Anreize für künftige Tageseltern zu schaffen. Mit einer verbesserten Ausbildung, etwa durch erfahrene Bildungsträger wie die Mannheimer Abendakademie, könne man neue Möglichkeiten eröffnen und weitere Menschen für dieses Berufsbild gewinnen.